Neugeborenenmedizin
In interdisziplinärerer Zusammenarbeit mit der Geburtshilfe des Hauses betreuen wir im Perinatologischen Schwerpunkt Frühgeborene bereits ab der 32. Schwangerschaftswoche sowie erkrankte Neugeborene.
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Gut betreut ab der 32. Schwangerschaftswoche
In der Immanuel Klinik Rüdersdorf kommen pro Jahr ca. 1000 Kinder zur Welt. Unsere Abteilung arbeitet eng mit der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe im „Perinatologischen Schwerpunkt“ zusammen. Gemeinsam betreuen wir Neugeborene ab einer Schwangerschaftsdauer von 32 Wochen. Komplizierte Entbindungen, wie eine Geburt mittels Kaiserschnitt, werden kinderärztlich begleitet, erkrankte Neugeborene im Bereich Neonatologie kinderärztlich und pflegerisch umsorgt und wiederholt untersucht. Je nach Bedarf stehen weitere Diagnostikmöglichkeiten z. B. Ultraschall und Therapiemöglichkeiten wie Phototherapie oder Atemhilfe zur Verfügung.
Was heißt „Perinatologischer Schwerpunkt“?
Die Immanuel Klinik Rüdersdorf erfüllt die Kriterien eines „Perinatologischen Schwerpunkts“. Das bedeutet konkret, dass sowohl eine Geburtshilfe als auch eine angeschlossene Kinderstation vorgehalten werden und dadurch eine für Neugeborene spezialisierte Versorgung gewährleistet werden kann.
Als perinatologische Schwerpunkt-Klinik sind wir vorbereitet Geburten ab der 32. Schwangerschaftswoche, bei Zwillingsschwangerschaften ab der 34. Schwangerschaftswoche, und einem geschätzten Mindestgewicht des Ungeborenen von 1500 Gramm, zu betreuen. Voraussetzung ist, dass keine gravierenden Komplikationen bei Mutter oder Kind vorliegen, die eine Betreuung auf einer Intensivstation notwendig machen könnten.
In der Immanuel Klinik Rüdersdorf werden jährlich fast 1000 Kinder geboren – damit ist die Klinik die 4. größte Geburtsklinik in Brandenburg. Alle Voraussetzungen für die Anerkennung als Perinatologischer Schwerpunkt werden erfüllt, was im August 2014 durch die Krankenkassen nach einer Begehung vor Ort überprüft und bescheinigt wurde.
Alle Erstversorgungsmaßnahmen für die Neugeborenen leisten kompetente und erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei erforderlichen Notfallmaßnahmen sind Gynäkologen, Anästhesisten, Hebammen und Kinderärzte rund um die Uhr vor Ort im Einsatz.
Unser Leistungsspektrum in der Neonatologie
Erfahren in der Neugeborenenversorgung
Chefarzt Dr. med. Stefan Schreier und Oberärztin Meike Höfer tragen die Zusatzbezeichnung Neonatologie und sind damit erfahrene Kinderärzte, die sich auf die Neugeborenenmedizin spezialisiert haben. Ihnen steht ein Team von erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Seite. Darunter der Oberarzt und Kinderkardiologe Tarag Abduel Aiaun, der assistenzärztliche Bereitschaftsdienst der Kinderheilkunde sowie die Kinderkrankenschwestern. Außerdem arbeiten wir eng mit auf Neugeborene spezialisierten Physiotherapeuten und Logopäden zusammen. Gern ist das ganze Team in dieser Ausnahmesituation verlässlicher und kompetenter Ansprechpartner für Eltern und Angehörige. Ein respektvoller und fürsorglicher Umgang sowohl mit den Kindern als auch den Eltern liegt uns am Herzen.
Stationsablauf in der Neonatologie
Von den insgesamt 17 Betten in der Kinder- und Jugendmedizin stehen vier jederzeit für Neugeborenen zur Verfügung. Wir führen täglich eine Visite für alle gesunden und kranken Neugeborenen durch. Sie erhalten alle notwendigen Screeninguntersuchungen wie:
- Stoffwechselscreening
- Vorsorgeuntersuchungen U1 und U2
- Hörscreening
- Messung der Sauerstoffsättigung
- verschiedene Ultraschalluntersuchungen der Nieren, der Hüfte, des Kopfes und des Herzens
Kaiserschnittgeburten und Stillberatung
Außerdem begleiten wir routinemäßig alle Geburten per Kaiserschnitt und versorgen das Neugeborene, wenn die Geburtshelfer uns hinzurufen. Gemeinsam mit den Hebammen und des Schwestern der Wöchnerinnenstation bieten wir eine ausführliche Stillberatung an.
Folgende Erkrankungen bei Früh- und Neugeborenen können wir behandeln
- Frühgeburtlichkeit oder Untergewicht bei Neugeborenen
- Überwachung des Neugeborenen nach Erkrankung der Mutter in der Schwangerschaft, z. B. bei Schwangerschaftsdiabetes
- Infektionen des Neugeborenen
- Anpassungsstörung der Atmung, Atemnotsyndrom
- Anpassungsstörung des Kreislaufs
- Neugeborenen-Gelbsucht
- Temperaturregulationsstörungen
- Blutzuckerregulationsstörungen
- frühe Ernährungsstörungen
- Neugeborenenkrämpfe bzw. Krampfanfälle
- Überwachung bei nicht sofort operationspflichtigen Herzfehlern
Folgende Diagnostikmöglichkeiten stehen zur Verfügung
- EKG
- Echokardiographie (Ultraschall des Herzens)
- Ultraschalluntersuchungen (Kopf, Hüfte, Abdomen)
- EEG (Ableitung der Hirnstromkurve)
- weitreichende Labordiagnostik
Folgende Therapiemöglichkeiten setzen wir ein
- Infusionstherapie
- kontinuierliche Überwachung der Herzfrequenz, der Atmung, des Blutdrucks und des Sauerstoffgehalts
- Inkubatoren und Wärmebetten
- Medikamente zur Entfaltung der Lungenbläschen und/oder Atmenhilfen wie „Blubber-CPAP“ oder „High Flow“
- Licht- oder „Fototherapie“
- zeitweise Ernährung über Magensonde
- Physiotherapie
- Logopädie
- nicht zu vergessen: viel Liebe und Zuwendung