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Was sind Analkanalkarzinome / Analrandkarzinome?

Analkanalkarzionome oder Analrandkarzinome gehören zur Gruppe der Plattenepithelkarzinome – von den Epithelien der Haut und der Schleimhäute ausgehende bösartige (maligne) Tumoren aus der Gruppe der Karzinome. Meist sind sie durch Befall mit dem Human Papilloma Virus (HPV), welches auch für den Gebärmutterhals- oder Peniskrebs verantwortlich gemacht wird, verursacht. Diese Tumorform liegt immer im Schließmuskelbereich oder außerhalb des Afters.

Analkarzinome kommen häufiger bei Patientinnen und Patienten mit geschwächtem Immunsystem wie zum Beispiel einer HIV-Infektion vor. Sie fallen naturgemäß häufiger durch lokale Beschwerden oder eine neu aufgetretene Stuhlinkontinenz auf. Auch bei dieser Erkrankung führt eine „falsche“ Scham der Patientin oder des Patienten immer wieder dazu, dass lange Zeit keine Ärtzin oder kein Arzt aufgesucht wird und in der Folge die Tumore fortgeschritten sind.

Therapiemöglichkeiten

Kleine Befunde auf dem Boden einer analen intraepithelialen Neoplasie (AIN) können direkt mit ausreichendem Sicherheitsabstand unter Schließmuskelerhalt chirurgisch entfernt werden. Größere Tumore werden mittels Radio(Strahlen)-Chemotherapie sehr erfolgreich behandelt. Auch bei dieser Erkrankung werden Herde in anderen Organen (Fernmetastasen) vorab gesucht und das therapeutische Vorgehen in unserem wöchentlichen onkologischen Arbeitskreis festgelegt. Nur im Falle einer Stuhlhalteschwäche (Inkontinenz) wird eine vorübergehende Stomaanlage oder eine Rektumamputation erforderlich.

Da diese Art der Karzinome häufig durch das Human Papilloma Virus (HPV) verursacht werden, kann durch die HPV-Impfung von Jungen und Mädchen in Zukunft eine Reduktion dieser Erkrankung erreicht werden.