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Symptome

Die Diagnose „Fibromyalgie-Syndrom“ wird erst gestellt, wenn neben den Schmerzen (mindestens sieben Schmerzorte) andere Symptome in variabler Ausprägung hinzukommen wie:

Alle Symptome müssen über mindestens drei Monate vorliegen. Häufig besteht bei den Betroffenen auch eine Überempfindlichkeit für jegliche Reize, also Geräusche, Gerüche oder Medikamente. Frauen sind häufiger von der Erkrankung betroffen als Männer.

Ursachen

Die Ursache für das Fibromyalgie-Syndrom ist nicht abschließend geklärt. Es handelt sich nicht um eine rheumatische oder entzündliche Erkrankung. Es scheint auch keine Erkrankung der Muskeln und/oder Gelenke zu sein, auch wenn das der Name Fibromyalgie (wörtlich übersetzt „Faser-Muskel-Schmerz“) suggeriert.

Es handelt sich am ehesten um eine Störung der Schmerzverarbeitung im Gehirn, wir sprechen vom noziplastischen Schmerz. Die Schmerzhemmung erscheint bei Menschen mit Fibromyalgie vermindert, die Schmerzwahrnehmung hingegen erscheint stärker ausgeprägt zu sein. Inzwischen weiß man, dass sozialer Stress (Mobbing, Ausgrenzung, massive Kränkungen, Gewalt, Missbrauch) und frühere Schmerzerfahrungen eine Rolle bei der Schmerzverarbeitung spielen. Aus diesem Grund sind auch psychische Erkrankungen, insbesondere Depression und Angststörungen bei Patientinnen und Patienten mit Fibromyalgie häufig anzutreffen.

Individuelle Therapie

Fibromyalgie sollte unbedingt auf der körperlichen und psychischen Ebene behandelt werden. Dabei sollte die Therapie immer individuell zugeschnitten sein. Ausdauer- und Krafttraining, Funktionstraining und Entspannungstraining sind ebenso wichtig wie das Erkennen und Akzeptieren der eigenen Belastungsgrenzen, der Abbau von Vermeidungsverhalten oder das Erlernen von Stressbewältigungsmechanismen. Fibromyalgie wird teilweise auch medikamentös behandelt. Hier kommen bestimmte Formen von Antidepressiva zum Einsatz, die dabei helfen, eine innere Distanz zum Schmerz zu entwickeln oder auch Cannabispräparate. Allerdings muss ehrlich gesagt werden, dass Medikamente häufig keinen wesentlichen Effekt auf die Beschwerden haben und die Änderung des Lebensstiles und des Umgangs mit dieser Erkrankung wesentlich wirkungsvollere Ansätze sind.