Chronisches Schmerzsyndrom
Der Begriff „Chronische Schmerzen“ bedeutet, dass die Schmerzen das vorherrschende Symptom sind. Anders als beim akuten Schmerz ist die Ursache beim chronischen Schmerz meist nicht mehr klar erkennbar.
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Als Chronisches Schmerzsyndrom werden Schmerzen bezeichnet:
- die seit drei bis sechs Monaten vorhanden sind oder immer wiederkehren
- und die den Betroffenen körperlich, psychisch und sozial beeinträchtigen.
Am häufigsten treten chronische Schmerzen im Rücken auf. Aber auch Kopfschmerzen sowie Muskel- oder Gelenkschmerzen sowie Knochen- und Nervenschmerzen können einen chronischen Verlauf haben.
Typische Begleitsymptome bei chronischen Schmerzen sind: Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Erschöpfung, erhöhte Reizbarkeit oder depressive Verstimmungen. Meistens kommt es zu deutlichen Einschränkungen im Alltag, im Beruf und/oder in der Freizeit.
Die Ursachen für chronische Schmerzen sind vielfältig. Häufig liegt zu Beginn der Erkrankung eine körperliche Schädigung vor. Anhaltende Schmerzreize lassen bestimmte Nervenzellen mit der Zeit immer empfindlicher reagieren, damit sinkt die „Schmerzschwelle“. Beim „Chronischen Schmerzsyndrom“ kann man die eigentliche Schmerzursache meist gar nicht mehr finden. Der Schmerz hat sich „verselbständigt“. Folgende Faktoren begünstigen noch die Chronifizierung des Schmerzes:
- anhaltende Anspannung (muskulär, vegetativ)
- anhaltende Stress- oder Schmerzerfahrungen in der Vorgeschichte
- Neigung zum negativen Denken („Katastrophisieren“)
- Angst- oder Depressionserkrankung in der Vorgeschichte
- Anhaltendes Ignorieren der eigenen Belastungsgrenzen, ständige Überbelastung
- Vermeiden von körperlicher Bewegung aus Angst vor verstärkten Schmerzen
- Soziale Probleme (u. a. finanzielle Probleme, Arbeitslosigkeit, drohender Arbeitsplatzverlust)
- Familiäre Konflikte
- weitere chronische Erkrankungen
In der Therapie von chronischen Schmerzen steht ein „multimodaler“ Ansatz im Vordergrund. Das bedeutet, dass viele verschiedene Therapieformen zum Einsatz kommen, um auf die vielfältigen Ursachen und Folgen der Erkrankung einzugehen. Es werden die Bausteine der medizinischen Therapie (Medikamente, Invasive Verfahren) mit einer umfassenden Information und Schulung der Patientinnen und Patienten, körperlicher Aktivierung, Psycho-, Verhaltens- und Ergotherapie kombiniert.