Palliativstation
Eine Palliativstation ist Teil eines normalen Krankenhauses mit allen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten. Es werden Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenen Leiden, meist Krebserkrankungen, aber auch chronischen Herz,- Lungen und neurologischen Erkrankungen aufgenommen.
Kontakt
Was ist eine Palliativstation?
Palliativmedizinische Patienten haben oft Beschwerden wie z. B. Schmerzen, Übelkeit, Luftnot und bedürfen einer intensiven medizinischen Versorgung, die sie auf der Palliativstation erhalten. Ziel ist es, diese Symptome zu lindern und damit die Lebensqualität zu verbessern, um eine Weiterversorgung zu Hause oder in einer anderen Einrichtung, z. B. einem Hospiz, zu ermöglichen.
Kostenträger der Behandlung sind wie bei allen anderen Patienten im Krankenhaus die gesetzlichen bzw. privaten Krankenversicherungen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf einer Palliativstation bis zur Entlassung beträgt 10 bis 12 Tage.
Unsere Palliativstation
Unsere Palliativstation liegt im Gebäude der Immanuel Klinik Rüdersdorf in der ersten Ebene. Sie verfügt über 9 Einzelzimmer, in 4 Zimmern besteht für Angehörige die Möglichkeit des Übernachtens. Alle Zimmer haben Zugang zu einer Terrasse. Die Patienten und ihre Angehörigen können einen Aufenthaltsraum mit integrierter Küchenzeile benutzen.
Ein interdisziplinäres Team aus Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften, Physio- und ErgotherapeutInnen, SozialarbeiterInnen, PsychoonkologInnnen, MusiktherapheutInnen und Seelsorgern sorgt dafür, dass ein patientenindividuelles Behandlungskonzept erstellt wird. Es ist uns wichtig, nicht nur Symptome zu behandeln, sondern auch die Biographie des Patienten, sein soziales Umfeld, seine Bedürfnisse, Ängste und Sorgen mit einzubeziehen.
Eine Palliativstation ist zuallererst keine Sterbestation, wie es von unseren Patienten immer wieder befürchtet wird. Aber natürlich kann auch hier gestorben werden. Dies ist meist abhängig vom Erkrankungsstadium und seinen Komplikationen. Auch der Sterbebegleitung und Unterstützung in der Trauer am Lebensende fühlt sich unser gesamtes Team darum verpflichtet – und damit der Unternehmensphilosophie „dem Leben zuliebe“ verbunden.
Aufnahme auf eine Palliativstation
Die Aufnahme eines Patienten oder einer Patientin auf die Palliativstation erfolgt nach vorheriger Rücksprache durch:
- Einweisung des Hausarztes oder eines Facharztes
- Verlegung aus einem anderen Krankenhaus oder
- hausintern
Zur Aufnahme führende Krankheitssymptome
Eine Auswahl der Symptome, die zu einer Aufnahme auf die Palliativstation führen können:
Körperliche Symptome
- Gewichtsverlust
- Schwäche, Kraftlosigkeit
Neuropsychiatrische Symptome
- Lähmungen
- Krampfanfälle
- Angst/Unruhe
- Schlafstörungen
- Tagesmüdigkeit
- Depressionen
- Delir
- Verwirrtheit
- Halluzinationen
- Psychomotorische Unruhe
Respiratorische Symptome
- Atemnot
Gastrointestinale Symptome
- Übelkeit, Erbrechen
- Ascites (Bauchwasser)
- Koliken
- Durchfall
- Verstopfung
- Darmverschluss/Ileus
- Aufstau der Gallenwege (Gelbsucht)
- Blutungen
Schmerzen
Hier arbeiten wir eng mit unseren Fachabteilungen für Psychiatrie und Neurologie zusammen.
Entlassungsmanagement
Wir bitten unsere Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige, frühzeitig Verantwortung für die weitere Versorgung nach dem Krankenhausaufenthalt zu übernehmen. Dazu gehören zum Beispiel die wahrhaftige Auseinandersetzung mit der veränderten Lebens- und Familiensituation und die Verfassung einer Patientenverfügung und Betreuungsvollmacht. Wir unterstützen Sie bei der Entlassung durch eine umfangreiche Organisation und Vermittlung von allgemeiner oder spezialisierter ambulanter Palliativversorgung (SAPV, siehe dort). Sollte eine Betreuung zu Hause nicht mehr möglich sein, so helfen wir bei der Suche nach einer geeigneten Pflegeeinrichtung oder einem Hospiz.