Neurolues
Bei einer Neurolues geht eine unbehandelte oder nicht ausgeheilte Syphilis-Erkrankung voraus, die teilweise Jahre und Jahrzehnte zurückliegen kann. Es treten bestimmte neurologische oder psychiatrische Symptome auf.
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Was ist Neurolues?
Die Nerurolues oder Neurosyphilis ist eine Verlaufsform der Infektionskrankheit Syphilis mit Befall des Nervensystems. Der Erreger der Syphilis ist das Bakterium Treponema pallidum. Dabei kommt es bei unbehandelter oder nicht ausgeheilter Erkrankung im Verlauf (teilweise Jahre bis Jahrzehnte) zu bestimmten neurologischen oder psychiatrischen Symptomen.
In frühen Stadien kann es zu meningitischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Hirnnervenparesen und polyradikulären Symptomen kommen. In späten Stadien zu Entzündungen von Arterien (Arteritis), des Gehirns und der Hirnhäute (Meningoenzephalitis) und des Rückenmarkes (Myelitis). Zudem kann es als Komplikationen zu einer degenerativen Erkrankung des Rückenmarks (Tabes dorsalis) und zu einer progressiven Paralyse (chronisch progrediente Meningoenzephalitis) kommen.
Diagnostik
Zur Diagnosestellung kommen serologische Tests zur Anwendung. Dabei dienst der TPPA-Test als Screening, Der FTA-Abs-Test zur Sicherung der Diagnose. Der VDRL-Test dient zur Bestimmung der Aktivität der Syphilis.
Außerdem erfolgt die Untersuchung des Liquors, in dem sich in der Regel ein entzündlicher Liquor mit erhöhter Zellzahl mit dominierenden Makrophagen und Lymphozyten sowie eine Vermehrung des Proteingehalts zeigt. Zur sicheren Feststellung einer Neurosyphilis führt der Nachweis intrathekal produzierten Antikörper gegen Treponema pallidum.
Behandlung
Die Therapie der Wahl ist eine über mindestens 10 Tage durchzuführende hochdosierte Therapie mit Benzylpenicillin (z.B. 10 Millionen IE drei mal täglich). Bei einer Penicillin-Unverträglichkeit kommt das gut liquorgängige Drittgenerations-Cephalosporin Ceftriaxion zum Einsatz.
Der Therapie erfolgt vierteljährlich mittels VDRL-Test.