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Entzündliche Prozesse spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung vieler rheumatologischer und neurologischer Erkrankungen.

Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. med. Andreas Krause, Chefarzt Rheumatologie, Klinische Immunologie und Osteologie am Immanuel Krankenhaus Berlin, sowie Prof. Dr. med. Jens Schmidt, Chefarzt Neurologie und Schmerztherapie an der Immanuel Klinik Rüdersdorf, Universitätsklinik der medizinischen Hochschule Brandenburg wurde den rund 100 Teilnehmenden ein aktueller Überblick über diese Krankheitsbilder sowie deren Therapie und Diagnostik geboten.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen entzündliche Erkrankungen an der Schnittstelle zwischen Neurologie und Rheumatologie wie Myositiden, Vaskulitiden und autoinflammatorische Syndrome. Besonders betont wurden konkrete Ansätze, um eine erfolgreiche interdisziplinäre Behandlung im klinischen Alltag zu gewährleisten. Die aktuellen Standards der Diagnostik sowie die bestmöglichen Therapieverfahren wurden praxisorientiert vorgestellt. Dabei wurden sowohl bestehende Herausforderungen als auch zukünftige Perspektiven thematisiert. Ein wichtiger Fokus lag dabei auf den Schnittstellen zwischen den Fachgruppen und den interdisziplinären Behandlungskonzepten. In diesem Zusammenhang wurde außerdem das interdisziplinäre Zentrum für Nerven- und Muskelerkrankungen Ost-Brandenburg (ZENOB) vorgestellt.

Von Autoinflammatorischen Erkrankungen über Covid bis zu ZNS-Vaskulitis

Nach der Begrüßung durch Prof. Krause und Prof. Schmidt stand in der ersten Hälfte des Vormittags das Thema „Myositis“ im Fokus, mit Vorträgen zur Klassifikation, Diagnostik, Leitlinien von Dr. med. Karsten Kummer, Neurologie und Schmerztherapie, Immanuel Universitätsklinik Rüdersdorf, sowie zur Autoantikörper-Diagnostik und Therapie von Prof. Dr. med. Andreas Krause. Im ersten Keynote-Vortrag des Tages sprach Univ.- Prof. Dr. med. Harald Prüss, Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie, Charité Universitätsmedizin Berlin, über Kognition und autoimmune Enzephalitis.

Die Referentin und Referenten des Interdisziplinäres Symposiums, Fachvortrag, Interdisziplinäres Symposium Entzündliche Erkrankungen in der Rheumatologie und Neurologie, Immanuel Krankenhaus Berlin, Berlin-Buch
Wissenschaftliche Leitung und Referenten des Symposiums

Die zweite Vormittagshälfte begann mit dem Thema „ZNS-Inflammation“, mit Vorträgen zur Multiplen Sklerose von PD Dr. med. Markus Krumbholz, Neurologie und Schmerztherapie, Immanuel Universitätsklinik Rüdersdorf und Dr. med. Michael Zänker, Innere Medizin, Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg zu Kollagenosen und Vaskulitiden mit ZNS-Beteiligung. Abgerundet wurde das morgendliche Programm durch einen zweiten Keynote-Vortrag von Prof. Dr. med. Tilmann Kallinich, Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie, Immunologie und Intensivmedizin, Charité Universitätsmedizin Berlin, der über autoinflammatorische Erkrankungen referierte. Die sich anschließende Mittagspause bot Gelegenheit für den persönlichen und kollegialen Austausch.

Der Nachmittag des Symposiums stand ganz im Zeichen von Covid und Post-Covid: Dr. med. Julia Maren Decker, Neurologie und Schmerztherapie, Immanuel Universitätsklinik Rüdersdorf berichtete über Post-Covid / Long-Covid in der Neurologischen Praxis und Prof. Dr. med. Christian Kneitz, Rheumatologische Fachpraxis Schwerin, sprach über Rheumatische Erkrankungen nach Covid-19-Erkrankung bzw. Covid-19-Impfung.

„Der Blick über die eigenen Fächergrenzen hinweg ermöglicht, ein besseres gemeinsames Verständnis für komplexe Fragestellungen und Probleme zu entwickeln. Gleichzeitig wird ein vertieftes Verständnis für die eigenen Disziplin gefördert“, so Prof. Dr. med. Andreas Krause. „Wir hoffen, dass dieses erste gemeinschaftliche Symposium ein Auftakt für weitere Veranstaltungen dieser Art sein wird.“

„Es ist uns eine besondere Freude, dass das Symposium auf so reges Interesse gestoßen ist. Unser herzlicher Dank gilt den hochkarätigen Expertinnen und Experten der Region, mit denen wir den Teilnehmenden ein fundiertes und kurzweiliges Programm anbieten konnten“, freut sich Prof. Dr. med. Jens Schmidt.