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Eine Mutter aus meiner Gemeinde erzählte mir vor einigen Jahren, dass sie mit dem Fahrrad ihren viereinhalbjährigen Sohn vom Kindergarten abholte. Zuhause mussten sie dann ihre Fahrräder in den Keller schieben. Sie ging vorweg, ihr Sohn etwas umständlich hinterher. Als sie schon um eine Ecke herum war und ihn nicht mehr sehen konnte, rief er plötzlich: „Hast Du mich gerufen, Mama?“ Sie antwortete: „Nein“. Er fragte noch einmal und sie antwortete wieder mit nein. Und dann noch einmal: „Hast Du mich gerufen, Mama?“ Mittlerweile etwas genervt, rief sie mit Nachdruck zurück: „Nein!“. Und der Knirps, als wenn es das selbstverständlichste von der Welt ist, sagte: „Dann war das wohl Gott.“

Advent bedeutet, dass Sie mit Gottes Reden so selbstverständlich rechnen dürfen wie das kleine Kind. Er ist Ihnen nahegekommen und will Sie innerlich berühren, wie nur er es tun kann. Und dieses Berührtwerden ist nie übergriffig oder bedrängend, sondern schenkt Wärme, ein tiefes Gefühl der Geborgenheit und tatsächlichen Frieden, der den Stürmen des Lebens trotzt.

Im Neuen Testament steht eine etwas andere Adventsgeschichte: „Aber dann erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Retters“ (Titus 3,4), gemeint ist Jesus Christus. Und damit stellt er alles auf den Kopf, was wir über Gott zu wissen glaubten.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Adventszeit. Advent heißt ja „Ankunft“: dass Sie diesen „heruntergekommenen“ Gott in Ihrem Herzen erfahren und dadurch tiefen Frieden und Geborgenheit erfahren in diesen unruhigen Zeiten.

Roger Bahr, Pastor und Seelsorger auf dem Gesundheitscampus Volksdorf

Mehr Informationen:

Albertinen Kindertagesstätte Volksdorf
Evangelisches Amalie Sieveking Krankenhaus
Diakonie Hospiz Volksdorf
Residenz am Wiesenkamp