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Was ist ein Analprolaps / Mucosaprolaps?

Beim Analprolaps stülpt sich die Darmschleimhaut durch den After nach außen, häufig während eines festen Stuhlgangs. Die Ausstülpungen können aber auch spontan auftreten. Meistens treten die Vorfälle in Folge von fortgeschrittenen Hämorrhoiden auf. Andere Ursachen sind beispielsweise Schließmuskelschwächen, Schwangerschaft oder Beckenbodenschwäche. Zu den typischen Symptomen des Aftervorfalls zählen Juckreiz und Blutungen. Manchmal kommt es zu Stuhlschmieren oder Stuhlinkontinenz.

Wenn sich das Ende des Mastdarms nach außen stülpt, handelt es sich hingegen um einen Rektumprolaps. 
Weitere Informationen zum Rektumprolaps finden Sie hier.

Therapiemöglichkeiten

Die Therapie des Analprolapses besteht in der Behandlung der ursächlichen Hämorrhoidalerkrankung oder der Reposition der vorgefallenen Analschleimhaut. Wenn Hämorrhoiden vorhanden und diese kreisförmig angeordnet sind und eine gewisse Größe nicht überschreiten (Grad III), ist eine Hämorrhoidenoperation mit dem Klammernahtgerät nach Longo (Hämorrhoidopexie) zu empfehlen. Hierbei wird ein kreisrunder Schleimhautstreifen oberhalb der Hämorrhoiden entfernt und die Schleimhaut mit kleinen Titan-Klammern verbunden. So kommt es zu einem „Lifting“ und die vergrößerten Hämorrhoiden gelangen an ihre ursprüngliche Stelle, der Analprolaps wird beseitigt. Durch die nachfolgende Narbenbildung werden sie fixiert und verkleinern sich.

Dieses Verfahren ist häufig schmerzärmer als eine klassische Operation. Liegt lediglich ein teilweiser Vorfall der Analschleimhaut vor, so kann dieser minimal-invasiv (Rectoanal repair oder RAR) behandelt werden. Hierbei wird die vorgefallene Analschleimhaut an definierten Lokalisationen mittels Naht oberhalb des Analkanals fixiert. Diese Technik wird häufig mit der Hämorrhoidal-Arterien-Ligatur (kurz HAL) kombiniert.