Analfistel
Als Fistel bezeichnet man eine röhrenförmige Verbindung, die sich als einzelner Gang oder als verzweigtes Netzwerk zwischen verschiedenen Organen oder Gewebeschichten ausbildet. Bei der Analfistel handelt es sich um einen vom Analkanal ausgehenden Gang.
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Was ist eine Analfistel?
Eine Analfistel entsteht meist als Folge einer Entzündung im Bereich der sogenannten Proktodäaldrüsen. Diese Drüsen liegen am Übergang der Dickdarmschleimhaut zum Analkanal, dem letzten Abschnitt des Verdauungstraktes. Während sie bei Säugetieren als Duftdrüsen eine wichtige Rolle spielen, haben sie beim Menschen ihre Funktion verloren. Analfisteln sind eine häufige Erkrankung. Jedes Jahr erkranken 2 von 10.000 Menschen neu. Betroffen sind vermehrt Männer, vor allem zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr.
Gelegentlich bestehen Fistelverbindungen zwischen Scheide und Mastdarm, insbesondere komplexe Fistelerkrankungen findet man bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa (CED).
Weitere Informationen zu Morbus Crohn und Colitis ulcerosa (CED) finden Sie hier.
Analfistel und Abszess (Eiteransammlung in einer Gewebshöhle) werden als zwei unterschiedliche Erscheinungsbilder aufgrund der gleichen Ursache, einer Entzündung, betrachtet. Häufiger kommt es zuerst zu einem Abszess und dann zu einer Fistelbildung. Seltener findet sich erst die Fistel und dann der Abszess.
Diagnose und Therapiemöglichkeiten
Ein Abszess macht sich in der Regel durch Schmerzen im Analbereich, Schwellung und Rötung der Haut, eventuell begleitet von allgemeinem Krankheitsgefühl und Fieber bemerkbar. Wenn sich der Abszess nach außen entleert, kommt es meist zur Beschwerdebesserung. Insbesondere bei Fieber oder Schüttelfrost, sollte unbedingt eine Ärtzin oder ein Arzt aufgesucht werden.
Je früher eine Fistel behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Unbehandelt kann sich eine Analfistel weiter ausdehnen, die Schließmuskulatur schädigen und so langfristig eine Stuhlinkontinenz verursachen.