Gastritis/Magengeschwür
Der Volksmund spricht von Magengeschwüren, wenn die eigene Magensäure den Magen selbst angreift. Entzündungen der Magenschleimhaut haben vielerlei Gründe und können bei früher Erkennung gut medikamentös therapiert werden.
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Was sind Magengeschwüre?
Der Magen besitzt zwei wesentliche Mechanismen, um sich mit der zugeführten Nahrung auseinanderzusetzen: Er produziert Magensäure, die vor allem als bakterielle Barriere dient, und ein magenschützendes Sekret. Einflüsse von Lebensmitteln, Medikamenten und exogenen Noxen wie Alkohol und Nikotin können hierbei die Bildung des magenschützenden Sekretes oder auch der magenschützenden Schutzschicht verhindern, sodass dann die zur Lebensmittelzersetzung benötigte Magensäure ebenso entzündlich den Magen selbst angreifen kann.
Im Alltag bemerkt die Patientin oder der Patient dies durch ein Druckgefühl im Oberbauch, welches sich in klassischer Weise bei der Lebensmittelaufnahme verstärken oder verändern kann. Erfolgt in diesem Stadium keine Therapie für den Magen, kann es zur Ausbildung von tiefgreifenden Entzündungen kommen. Wir sprechen hier im Volksmund von sogenannten Magengeschwüren, medizinisch Gastritis, die in seltenen Fällen auch zu einer wanddurchgreifenden Entzündung zur Folge haben kann. Dieser Magendurchbruch, der auch Hohlorganperforation genannt wird, kann zum Austritt von Mageninhalt in die Bauchhöhle führen. Infolgedessen kann sich eine hochakute Entzündung im Bauchfell (Peritonitis) bilden, die lebensbedrohlich sein kann.
Diagnose und Therapiemöglichkeiten
Die Früherkennung von Erkrankungen des Magens ist ein zentrales Element für den Behandlungserfolg. Bereits bei länger bestehenden, eher diffusen Oberbauchbeschwerden sollten sich Betroffene in die fachärztliche Behandlung begeben und gegebenenfalls auch eine endoskopische Magenspiegelung durchführen lassen.
Ein unabhängiger Risikofaktor zur Ausbildung einer Magenschleimhautentzündung ist die Besiedelung mit dem Bakterium Helicobacter pylori. Dies kann leicht durch einen Atemtest oder auch durch eine Gewebeprobe im Rahmen der Magenspiegelung identifiziert und dann sicher mit einer antibiotischen Therapie über einen Zeitraum von drei Tagen behandelt werden.