Behandlungsmöglichkeiten

Das Schmerzzentrum bietet verschiedene diagnostische Leistungen sowie spezielle und alternative Behandlungsmöglichkeiten zur Bekämpfung akuter und chronischer Schmerzen.

Unser Ziel ist die Erarbeitung eines patientenindividuellen, multimodalen und interdisziplinären Therapiekonzeptes in Zusammenarbeit von Ärztinnen und Ärzten, Gesundheits- und Krankenpflegende, Psychologinnen und Psychologen, Therapeutinnen und Therapeuten der Physiotherapie, Ergotherapie, Musiktherapie und den Sozialmitarbeitenden. Wir arbeiten mit dem bio-psycho-sozialen Modell und klären alle Betroffenen bereits im Aufnahmegespräch über ihre Schmerzerkrankung auf. Die Edukation nimmt einen besonders großen Raum in allen Visiten, Gesprächen und Kontakten zwischen den Erkrankten und sämtlichen Therapeutinnen und Therapeuten ein.

Erkrankte mit chronischen Schmerzen können den Schmerz nur verlernen, wenn diese wissen, was der Schmerz eigentlich ist, wie Reize im Nervensystem verarbeitet werden und wie unterschiedliche Reize unter ganz bestimmten Voraussetzungen zu ungünstigen Veränderungen im gesamten Nervensystem führen. Wir sind überzeugt, dass diese Veränderungen im Sinne dysfunktionaler Lernprozesse unter bestimmten Voraussetzungen auch wieder verändert werden können. Ebenfalls von zentraler Bedeutung sind aktivierende und übende Behandlungen durch unsere Physiotherapeuten- und therapeutinnen. Hierbei kommen auch die manuelle Therapie, die Osteopathie, die Faszientherapie, Aquagymnastik, Nordic Walking und viele weiteren Verfahren zum Einsatz. Massagen und passive Therapien haben in der Schmerztherapie einen geringen Stellenwert. Wir legen großen Wert auf das Erarbeiten von Selbstübungen, die der Betroffene auch zu Hause fortführen sollte. Das ist unsere Erwartung an den Patientinnen und Patienten!

Neben der Edukation und Physiotherapie spielen auch Entspannungsverfahren eine wichtige Rolle. Die Erkrankten erhalten bei Aufnahme einen MP3-Player mit unterschiedlichen Entspannungsübungen – aufgenommen von einer professionellen Sprecherin in hoher Qualität. Außerdem kann der Einsatz bestimmter Medikamente – oft sind das gar nicht die typischen und bekannten Schmerzmittel – sehr sinnvoll sein.

Andererseits behandeln wir auch häufig Betroffene mit medikamentösen Fehlentwicklungen, z.B. Patienten mit Übergebrauch von Kopfschmerzmitteln oder Patienten mit einer hochdosierten, nebenwirkungsreichen und häufig wirkungslosen Opioidtherapie. Selbstverständlich wenden wir neben diversen Injektionstechniken auch viele naturheilkundliche Verfahren wie die Blutegeltherapie, das blutige und unblutige Schröpfen, aber auch Akupunktur und Neuraltherapie in unserer Schmerztherapie an. Einmal wöchentlich, immer am Samstag, findet eine Yoga-Therapiestunde in mehreren Niveaus für alle Betroffenen statt.

Überdies erhalten unsere Patientinnen und Patienten zur Minimierung entzündlicher Vorgänge und zur Entschlackung eine fett- und zuckerarme naturheilkundliche Vollwertkost. Bei Interesse kann auch eine Fastenbegleitung, z.B. in Form eines intermittierenden Fastens, erfolgen.

Beispiele für spezielle Behandlungsmöglichkeiten:
  • Sozialberatung
  • Seelsorge
  • Yoga-Therapie
  • Musiktherapie (rezeptive Entspannungstherapie, therapeutisches Singen)
  • Anlage und Betreuung von Schmerzpumpen
  • Manuelle Therapie
  • Gezielte Injektionen zur Schmerzbehandlung (unter Monitorüberwachung) rückenmarksnah (peridural) an die Nervenwurzeln und in/an Gelenke
  • Nervenblockaden und therapeutische Injektionen in Triggerpunkte

Neuraltherapie

Bei der Schmerzzonenbehandlung (Neuraltherapie) wird durch Injektionen eines Lokalanästhetikums (Procain) in bestimmte Nervenschaltstellen, Blutgefäße oder Akupunkturpunkte das schmerzmodulierende vegetative Nervensystem beeinflusst. mehr

 

Psychologische Therapie

Zur psychologischen und psychotherapeutischen Therapie gehören die Psychodiagnostik, die Psychoedukation, therapeutische Schulungen über chronischen Schmerz, Depression und Schmerzbewältigung sowie die Vermittlung sozialer Kompetenzen und der Progressiven Muskelrelaxation nach Jacobson.

Beispiele für Psychologische Verfahren in der Schmerztherapie:

Kognitive Verhaltenstherapie

Die Kognitive Verhaltenstherapie erkennt psychosoziale Faktoren, die körperliche Schmerzen verursachen oder sogar verstärken. Sie bildet die Grundlage für Bewältigungsstrategien im Umgang mit chronischen Schmerzen. mehr

 

Ergotherapie

Die Ergotherapie ist ein Teilbereich des multimodalen Konzeptes der Schmerztherapie in der Immanuel Klinik Rüdersdorf. Sie unterstützt die individuelle Schmerzverarbeitung auf körperlicher und seelischer Ebene. Die Ergotherapie bietet zur Behandlung von chronischen Schmerzen vor allem aktivierende Therapien wie Gestaltungstherapie oder Belastungserprobung im Gelände an.

Weitere Informationen zu ergotherapeutischen Verfahren in der Schmerztherapie:

Alternative Behandlungsverfahren

  • Atemtherapie
  • Schröpftherapie
  • Behandlung mit Blutegeln
  • Akupunktur
  • Moxa-Behandlung
  • Schmerzzonenbehandlung (Neuraltherapie)
 

Weitere Leistungsangebote

  • Monatliche, offene, interdisziplinäre Schmerzkonferenz (jeden 3. Mittwoch ab 15 Uhr, auch online)
  • Schmerz-Workshop (einmal jährlich, in der Regel im November)

Weiterführende Informationen

Werkzeugkoffer zum Umgang mit Schmerz von Grünenthal

Eine Besonderheit des Menschen ist die Nutzung von Werkzeugen für die Lösung von bestimmten Aufgaben und Problemen. Da der chronische Schmerz in vielen Fällen ein besonders komplexes Problem darstellt, ist es für den betroffenen Patientinnen und Patienten wichtig, adäquate Werkzeuge zur Verfügung gestellt zu bekommen, um mit diesem Problem angemessen umzugehen.

Jedes Werkzeug ist allerdings nur so gut wie es vom Besitzer gebraucht wird. Auch mit diesem Schmerz-Werkzeugkoffer von Grünenthal ist das so. Es bringt gar nichts, wenn man ihn nur besitzt und es wird auch relativ wenig bewirken, wenn man ihn ein Mal gelesen hat. Die Idee hinter diesem Werkzeugkoffer ist genauso praktisch gemeint wie eine Handwerkertasche mit Hammer, Zangen und Maulschlüsseln, die der Handwerker ständig gebraucht, um seine Arbeit tagtäglich zu erledigen. Wir empfehlen deshalb jeder Patientin und jedem Patienten, diesen Werkzeugkoffer aktiv zu nutzen – sowohl zur Vorbereitung einer stationären Schmerztherapie als auch danach. Gerade wenn es nach der Schmerztherapie in seinen Alltag zurückgeht, beginnen viele Probleme schnell von Neuem, wenn es nicht gelingt, die Werkzeuge zeitnah, aktiv und entschlossen anzuwenden. Dieser Werkzeugkoffer soll ein Begleiter im Alltag sein, eine ganz praktische Hilfestellung, um das Problem der chronischen Schmerzen besser zu bewältigen.

Laden Sie den Werkzeugkoffer zum Umgang mit Schmerz von Grünenthal als PDF-Datei herunter

 
 
 
Alle Informationen zum Thema

Poliklinik Rüdersdorf

Ansprechpartner

  • Normalstation Neurologie und Schmerztherapiestation
    Silvana Gobert
    Koordinatorin des Belegungs- und Entlassmanagements
    Seebad 82/83
    15562 Rüdersdorf bei Berlin
    T 033638 83-706
    F 033638 83-621
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  • Tagesklinik und Hochschulambulanz der Neurologie und Schmerztherapie
    Silvana Gobert, Kerstin Stein
    T 033638 83-418
    F 033638 83-621
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  • Schmerzambulanz in der Poliklinik Rüdersdorf Dr. med. Michael Fischer
    Facharzt für Chirurgie/Spez. Schmerztherapie/Chirotherapie

    Leiter der Schmerzambulanz in der Poliklinik Rüdersdorf
    Seebad 82/83
    15562 Rüdersdorf bei Berlin
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  • Dr. med. Kay Udo Schwarzer
    Facharzt für Anästhesiologie/Spez. Schmerztherapie/Manuelle Therapie

    Oberarzt und Leiter Schmerzzentrum
    Immanuel Klinik Rüdersdorf Universitätsklinikum der MHB
    Seebad 82/83
    15562 Rüdersdorf bei Berlin
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  • 20 März 2024
    Neurologisches Kolloquium 2024: „Neues aus der Schlaganfallforschung“ – hybrid
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    Neurologisches Kolloquium 2024: „Neuroimmunologische Komplikationen bei immunsuppressiven Therapien“ – hybrid
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  • 14 Mai 2024
    Regionaltagung Stationsäquivalente Behandlung StäB Nord-West
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